Tesla Robotaxi Analyse – Der grosse Bluff in Austin

Tesla hat es mal wieder geschafft, die Schlagzeilen zu dominieren. Mit dem offiziellen Start des Robotaxi-Services in Austin, Texas, suggeriert das Unternehmen einen technologischen Quantensprung. Doch was steckt wirklich dahinter? Ein genauer Blick zeigt: Wenig Technologie, viel Inszenierung... und jede Menge alter Versprechen.

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Begrenzte Freiheit statt echter Autonomie
Tesla rollt seinen neuen Robotaxi Service aus – aber nur innerhalb eines stark eingeschraenkten "Geofenced"-Bereich in Austin. Du willst zum Flughafen? Geht nicht. Du willst nachts fahren? Zwischen Mitternacht und sechs Uhr morgens ist Pause. Und wehe, es regnet – dann bleibt der Tesla gleich ganz stehen.

Denn was Tesla nach wie vor nicht liefert, ist ein robustes Sensorsystem. Kein Lidar. Kein Radar. Keine Ultraschall-Sensoren. Tesla setzt alles auf Kameras. Weil Elon sagt, das reicht. Und wenn es dann nicht reicht? Dann faehrt das Ding eben nicht. Willkommen im Jahr 2025 – und im Szenario, in dem ein "autonomes Fahrzeug" nicht autonom fahren kann, wenn's draussen nass wird!
Sicherheitsnetz statt Durchbruch
Und damit nicht genug. Natuerlich sitzt jemand im Auto. Kein Fahrer – offiziell. Sondern eine Person auf dem Beifahrersitz. Die im Notfall eingreifen kann. Plus: Ein Teleoperator, der das Fahrzeug aus der Ferne ueberwacht und ggf. uebernimmt. Nennt man das Robo Taxi? Oder ist das einfach ein verkleidetes Level-2-Fahrzeug mit PR-Schminke? Zumal Musk ja in einem Tesla Financial Call angekuendigt hat, dass man im Juni "unsupervised" Robotaxis auf die Strasse bringen wird. Also ohne Sicherheitsfahrer und Co. - Hat nicht wirklich geklappt!

Das alles waere halb so wild, wenn Tesla hier transparent waere. Ist aber nicht so. Denn verkauft wird das als naechster grosser Sprung – als "Start einer neuen Aera". Es ist aber nichts weiter als ein abgespeckter Beta-Test, der an echten Robotaxis meilenweit vorbeischrammt.
10 Jahre Versprechen – und kein Fortschritt
Schauen wir in die Historie: Elon Musk verspricht seit 2015 Full Self Driving. Jedes Jahr. Immer naechstes Jahr. 2016 stand auf der Tesla-Webseite, dass alle Fahrzeuge, die jetzt ausgeliefert werden, bereits alle Hardware dafuer an Bord haetten. Das war gelogen. Und es ist bis heute gelogen. Kein einziger Tesla ist heute in der Lage, ohne Aufsicht autonom zu fahren. Das hat nicht nur mit Software zu tun – sondern mit fehlender Sensorik, fehlender Redundanz, fehlender Reife.
Der Vergleich mit Waymo zeigt, wie es geht
Vergleicht das mal mit Waymo. Die haben ueber ein Jahr lang intern getestet, mit echten autonomen Fahrten. Erst mit Sicherheitsfahrer, dann ohne. Kein Medienzirkus. Kein Musk. Einfach stilles Liefern. Google-Style eben. Und genau das fehlt Tesla: Demut. Testen. Lueckenlos liefern.
Aktienkurs statt Technologie
Und ja, das Ganze ist nicht nur ein technisches Problem – sondern auch ein wirtschaftliches. Tesla muss liefern. Die Aktie haengt am Haken. Jede neue Vision, jedes Versprechen, jede Robotaxi-Schlagzeile pumpt den Kurs. Innovation ist Show. Der Rest ist Hoffnung. Und das ist gefaehrlich. Denn Hoffnung steuert keine Fahrzeuge!

Das ist kein Open Beta-Test. Das ist ein orchestriertes Medienstueck!
Kontrolle statt Offenheit
Die strengen Regeln, die Tesla seinen Testnutzer:innen vorgibt, zeigen ebenfalls, wie wenig autonom dieses System ist. Kein schlechtes Wetter. Kein riskantes Verhalten. Kein Feedback ohne Kontrolle... Tesla gibt sogar vor, was gepostet werden darf. Das ist kein Open Beta-Test. Das ist ein orchestriertes Medienstueck!
- Nur von 6 Uhr morgens bis Mitternacht
- Kein Betrieb bei schlechtem Wetter – Regen, Nebel, Nacht gehen nicht
- Immer eine Begleitperson auf dem Beifahrersitz
- Nur ausgewaehlte Tesla-Influencer und Analysten
Fazit: Ein Narrativ ohne Substanz
Was bleibt also uebrig vom Robo Taxi?
Ein Auto, das nur bei gutem Wetter, am Tag, im Rahmen einer geofence-Zone, mit Aufpasser an Bord, unter Ueberwachung, und ohne komplexe Fahrsituationen fahren darf. Das ist kein Fortschritt. Das ist Rueckschritt mit guter Kamera.
Was uns das zeigt? Dass das autonome Fahren weit entfernt ist von der Realitaet – zumindest bei Tesla. Und dass das Ego eines einzelnen Mannes laengst wichtiger geworden ist als die Technologie selbst. Musk wird diesen Bluff spielen, bis die Behoerden einschreiten. Oder bis die ersten schweren Unfaelle passieren. Oder beides.
Denn die Behoerden in Texas haben bereits Naegel mit Koepfen gemacht. Gouverneur Abbott unterzeichnete ein Gesetz fuer die Regulierung von Robotaxis. Tesla hat nun bis zum 1. September Zeit zu beweisen, dass es sich um ein SAE Level 4 System handelt!

Waymo, Cruise, Baidu... sie fahren. Leise, vorsichtig, datenbasiert. Tesla faehrt laut. Und faehrt sich fest.
Und wenn ihr jetzt denkt: "Naja, aber vielleicht ist das ein erster Schritt..." Dann denkt nochmal an 2016. Und 2017. Und 2018. Und jedes Jahr danach. Jedes Jahr war der erste Schritt. Jedes Jahr wurde vollmundig versprochen, dass es "jetzt bald losgeht". Und jedes Jahr wurde klarer: Diese Nummer ist eine Huelle ohne Kern.
Wenn man ein PR-Produkt als technischen Durchbruch verkaufen will, dann braucht man mehr als ueberhebliche Ankuendigungen. Man braucht Substanz. Tesla hat derzeit keine. Aber eine Fangemeinde, die jedes Bild, jede Ueberschrift und jeden Tweet feiert – egal wie leer sie sind.
Ich bin gespannt, wie ihr das seht!
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2 Wochen in Deutschland, die alles andere als einfach zu verdauen waren fuer mich. Wenn der Mensch, der dich vor deinen ersten Computer gesetzt hat, nicht mehr ist... das nimmt dich mit. Aber ich bin mir zumindest sicher, dass ihm der heutige Rant richtig gut gefallen haette!
Danke fuer all euren Support...
Bleibt gesund,
Sascha


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