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Musk, Tesla & der 1 Billionen Dollar Vertrag!

Musk, Tesla & der 1 Billionen Dollar Vertrag!

Am 6. November 2025 stimmten die Tesla-Aktionaere mit ueber 75 Prozent Zustimmung dafuer, dass Elon Musk ein neues Aktienpaket bekommt, das in der Unternehmensgeschichte alles ueberschattet. Der Mann, der sich selbst als "TechnoKing" tituliert, hat sich damit den Weg zu einem theoretischen Einkommen von 1 Billion US-Dollar ebnen lassen. Zeit fuer ein Analyse!

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Die Billionenwette - 12 Stufen des Wahnsinns

Das war keine Abstimmung der Shareholder, das war ein Bekenntnis! Das neue Verguetungspaket liest sich wie ein Drehbuch fuer eine Science-Fiction-Saga, in der ein durchgeknallter Kultisten-Fuehrer, nicht nur Meere teilt, sondern vor allen Dingen Visionen von der Realitaet!

Insgesamt 12 Market-Cap-Tranchen definieren, wann Musk jeweils neue Aktienoptionen freigeschaltet bekommt, die dann zu der Wahnsinns-Summe von knapp $1 Bio. Verguetung fuehren wuerde...

Jeder Sprung steht fuer eine neue Welle an Optionen. Jeder Sprung ist gleichzeitig eine weitere Entfremdung von der Realitaet klassischer Unternehmensfuehrung, Anstand und Moral. Zeigt aber auch, in welchen Wolken die Koepfe der Tesla-Shareholder haengen, wenn ihnen etwas versprochen wird.

Wenn sich das eigene Aktiendepot potenziell vervielfachen koennte... was stoeren mich da schon so perverse Entlohnungsmodelle, wie nun Musk eines zugesprochen bekam?

Er waere der erste Mensch, der ein Viertel eines Konzerns kontrolliert, dessen Wert ueber dem BIP von Deutschland liegt.

Wenn Visionen zu Waehrung werden

Doch keine Angst, hier geht es nicht nur um den Aktienkurs. Tesla hat dem Paket eine Liste an operativen Meilensteinen hinzugefuegt, die fast so klingen, als haette sie jemand aus einem Grok-Prompt heraus generiert:

  • 20 Millionen Fahrzeuge historisch ausgeliefert (bis 2035)
  • 10 Millionen aktive FSD-Abos
  • 1 Million humanoide Roboter
  • 1 Million Robotaxis im kommerziellen Betrieb
  • 400 Milliarden Dollar operativer Gewinn
  • Bau einer Zeitmaschine, um erneut Tesla-Aktien zum Ausgabepreis zu kaufen

Disclaimer: Punkt 6 wurde natuerlich von mir eingeschoben... sorry, es ueberkam mich einfach... aber zurueck zum Thema, denn sas sind keine Kennzahlen mehr. Das sind Glaubenssaetze!

Musk selbst spricht davon, dass Tesla kein Autobauer mehr ist, sondern ein „Robotics & AI-Unternehmen“. Aber hey, das hoeren wir ja schon seit einigen Jahren. Wer kann sich eigentlich noch an den hauseigenen Super Duper-Computer Dojo erinnern und den D1-Prozessor? Der beste, effizienteste und performanteste Chip aller Zeiten! Noch vor gerade einmal 7 Monaten... Ende Maerz dieses Jahres erklaerte Musk seinen Angestellten nicht nur, dass sie doch bitte nicht ihre Aktien verkaufen sollten (waehrend das Tesla Board $100 Mios eincashte), sondern auch, dass Dojo bereits 5% der eigenen AI-Modelle trainiert:

Project Dojo wurde inzwischen eingestellt, Peter Bannon, Head of der D1-Entwicklung, hat Tesla verlassen und reiht sich damit in eine Wilde Reihe an... ja, wie nennt man es denn am besten... erfolgreichen Fluchtversuchen ein!

  • Vineet Mehta, Head of Battery Architecture
  • Milan Kovac, Head of „Optimus“ Humanoid-Roboter Team
  • Mark Westfall, Head Mechanical Engineering (Tesla Energy)

Spannend oder? Dabei habe ich noch nicht einmal Omead Afshar, VP/Head Sales & Manufacturing Nordamerika & Europa und Muskelmann von Musk. Oder wie schaut es mit Troy Jones aus, Vice President Sales, Service & Delivery Nordamerika? Sicherlich vernachlaessigbar, oder?

Die Liste wird zu lang sie hier aufzufuehren und betrifft saemtliche Kernbereiche des Unternehmens. Ja sind die denn eigentlich verrueckt? Tesla startet doch jetzt erst richtig durch!

Aber zurueck zum Verguetungspaket...

Der Mann, der sich selbst bezahlt

Die Mechanik ist einfach: Erreicht Tesla eine Stufe, darf Musk einen Teil seiner insgesamt 423 Millionen neuen Aktienoptionen ziehen. Im Endeffekt wuerde er dann rund 25 Prozent aller Tesla-Aktien kontrollieren.
Eine Sperrminoritaet. Eine Machtbasis. Eine Versicherung, dass ihm bei Tesla niemand mehr in die Parade faehrt.

Und genau darum geht es... was er am Ende des Q3 Financial Calls noch einmal deutlich machte:

So, like my fundamental concern with regard to how much voting control I have in Tesla is, if I go ahead and build this enormous robot army, can I just be ousted at some point in the future? That’s my biggest concern. If I – that is really the only thing I’m trying to address with this so-called compensation, but it’s not like I’m going to go spend the money. It’s just if we build this robot army, do I have at least a strong influence over that robot army, not control, but a strong influence? That’s what it comes down to in a nutshell. Like, I don’t feel comfortable building that robot army if I don’t have at least a strong influence.

und noch einmal uebersetzt:

Meine grundlegende Sorge hinsichtlich meiner Stimmrechtskontrolle bei Tesla ist also: Wenn ich diese riesige Roboterarmee aufbaue, kann ich dann irgendwann in der Zukunft einfach verdrängt werden? Das ist meine größte Sorge. Wenn ich – das ist wirklich das Einzige, was ich mit dieser sogenannten Vergütung erreichen möchte, aber es ist nicht so, dass ich das Geld ausgeben werde. Es geht nur darum, ob ich, wenn wir diese Roboterarmee aufbauen, zumindest einen starken Einfluss auf diese Roboterarmee habe, nicht die Kontrolle, aber einen starken Einfluss? Darauf läuft es im Grunde genommen hinaus. Ich fühle mich einfach nicht wohl dabei, diese Roboterarmee aufzubauen, wenn ich nicht zumindest einen starken Einfluss habe.

Ja, das hat er wirklich gesagt und mal abgesehen davon, dass dies nicht im Fieberwahn oder Rausch (ok, da bin ich mir nicht so sicher) geschehen ist... mich erinnert das dann doch ein wenig zu stark an die Clone Wars:

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Aber kommen wir mal alle zusammen wieder runter, denn offiziell heisst es, Musk bekomme nur dann etwas, wenn er fuer die Aktionaere Wert schafft.

Inoffiziell bedeutet es: Musk hat sich selbst ein Verguetungssystem gebaut, das ihn zum alleinigen Herrscher ueber den Konzern macht, den er ohnehin schon wie sein persoenliches Labor fuehrt!

Texas statt Delaware – die Flucht vor dem Urteil

Das Paket von 2025 ist nicht das erste seiner Art. Bereits 2018 hatte Tesla ein aehnliches Aktienprogramm beschlossen – damals mit einem Wert von 56 Milliarden Dollar. Delaware-Gerichte kassierten den Plan spaeter als „ueberzogen“ und „nicht transparent“ wieder ein.

Musk zog daraufhin die juristische Reissleine: Tesla verlegte seinen Sitz nach Texas. Dort wurde das neue Paket gestrickt – groesser, riskanter, besser abgesichert!

Das ist nicht nur ein Standortwechsel. Es ist ein Symbol. Musk hat Tesla aus dem Einflussbereich jener Justiz entfernt, die ihm Grenzen setzen wollte. Texas wurde zum neuen Spielplatz fuer das, was in Delaware verboten war.

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Kritik, Jubel und die Entkopplung vom Boden

Die Reaktionen sind so polarisiert wie das Produkt, das Tesla verkauft.
Institutionelle Anleger wie ISS oder Glass Lewis empfahlen, gegen das Paket zu stimmen. Der norwegische Staatsfonds warnte vor Verwaesserung und draussen vor dem Texas Capitol hielten Aktivistinnen Schilder hoch: „No $1 Trillion for Musk“.

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Drinnen jubelten Kleinanleger und riefen „Elon, Elon“.
Michael Dell gratulierte per Tweet. Musk bedankte sich.

Und auf der Buehne tanzten zwei hardcoded Optimus-Roboter, als haette Musk bereits die Billion eingenetzt und die Clone Army wuerde zum Ende des Shareholder-Events noch schnell einmal den Saal feucht durchwischen!

Diese Inszenierung war mehr als Symbolik. Sie zeigte, wie weit sich Tesla inzwischen von seiner Basis entfernt hat. Die Firma lebt laengst in einem Paralleluniversum zwischen Robotern, KI-Versprechen und Boersenwert-Fetischismus.

Eine Wette auf die Zukunft – und auf Hybris

In der Theorie belohnt das Paket Erfolg. In der Praxis koennte es zum vermeintlichen Schnellkochtopf werden, den man nicht oeffnen kann.

Denn wenn 1 Billion Dollar winken, werden Risiken anders bewertet.

  • Dann wird ein „Full Self Driving“ ploetzlich marktreif, auch wenn es das vielleicht nicht ist.
  • Dann werden humanoide Roboter zu Produkten, lange bevor sie es sein sollten.

Musk steht damit nicht nur wirtschaftlich, sondern auch ethisch unter Extremspannung! Seine Entscheidungen werden kuenftig noch staerker zwischen Vision und Hybris schwanken – zwischen der vermeintlichen Erschaffung neuer Maerkte und der Versuchung, Realitaet einfach zu ueberschreiben.

Das Endspiel der Kontrolle

Wenn Tesla tatsaechlich 8,5 Billionen Dollar wert wird, dann waere Musk nicht nur der reichste Mensch aller Zeiten. Er waere der erste Mensch, der ein Viertel eines Konzerns kontrolliert, dessen Wert ueber dem BIP von Deutschland liegt.

Das ist kein Bonusprogramm mehr. Das ist die Verschmelzung von Mensch und Marke und der Verkauf der (offensichtlich nicht vorhandenen Seele) eines jeden Einzelnen, der/die fuer diesen Wahnsinn gestimmt hat!

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