Digitale Souveraenitaet - Ein Selbstversuch

Warum es dringend Zeit ist, sich unabhaengiger von Big Tech zu machen, wie Europa eigene Infrastruktur aufbauen muss und warum der Umbau digitaler Systeme schwerer ist, als der Ausstieg aus russischem Gas. Eine Ausgabe über Mut, Strategie und den langen Weg zur digitalen Unabhängigkeit.

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Digitale Souveraenitaet – Warum erst jetzt?
Digitale Souveraenitaet – was bedeutet das eigentlich wirklich? Klar, der Begriff klingt erst einmal gross und abstrakt, aber fuer mich heisst das vor allem eins: Kontrolle zurueckgewinnen. Kontrolle ueber unsere Daten, unsere Infrastruktur und letztlich ueber unsere digitale Zukunft. Und genau da muessen wir jetzt ran – nicht irgendwann, sondern jetzt.
Warum digitale Souveraenitaet kein Nice-to-have ist
Wenn man sich anschaut, wie tief wir alle in den letzten Jahrzehnten in die Infrastrukturen von Big Tech reingeschlittert sind, dann wird klar: Wir haben kaum noch Kontrolle. Microsoft, Apple, Google, Meta – sie alle sitzen tief in unserer digitalen DNA. Ob Betriebssysteme, Cloud-Dienste oder Social Media... wir haengen drin. Komplett.
Gerade die aktuellen Entwicklungen rund um die Trump-Wahl in den USA haben gezeigt, wie verletzlich uns diese Abhaengigkeit macht. Wenn Big Tech plötzlich E-Mail-Konten beim Internationalen Strafgerichtshof abschaltet, dann weiss man: Es koennte jeden von uns treffen. Die Frage ist nicht ob, sondern wann. Und das liegt vor allen Dingen in den groessten Wendehaelsen der digitalen Geschichte!
Wie sich die bereits o.a. Konzerne von ihren eigenen, immer wieder stolz vor sich hertragenden Werten verabschiedet haben... das ist weder peinlich, noch ein Skandal. Es zeigt uns nur auf offenbarende Art und Weise auf, dass die hehren Worte (ui... "hehre" Worte... wollte ich auch schon immer mal unterbringen!) ihrer Chefs vor allen Dingen eines war: Marketing!
Und wir alle sind drauf reingefallen... ich schliesse mich da gar nicht aus.
So greift Big Tech nach AI
Die grossen Tech-Konzerne umgehen inzwischen geschickt regulatorische Huerden. Statt direkter Uebernahmen sichern sie sich exklusive Partnerschaften, Minderheitsbeteiligungen und locken Top-Talente. Microsofts 13 Milliarden Dollar Investment in OpenAI? Keine formelle Uebernahme, aber eine faktische Kontrolle der wichtigsten Technologien der Firma!
Nicht umsonst hat Microsoft CEO Nadella Sam Altman (und Team) umgehend einen Job angeboten, als dieser mal kurzfristig gefeuert wurde:

NVIDIA investiert in dutzende Start-ups und sichert sich damit den Absatz ihrer eigenen GPUs. Coreweave ist da ein ganz wunderbares Beispiel, denn die setzen NVIDIA Hardware ein, um dann diese Cloundinfrastruktur vermieten zu koennen.
Und Meta? Holt sich exklusive Zugriffsrechte durch Minderheitsanteile bei Firmen wie Scale AI und koedert Top Talente der Branche (auch von OpenAI) mit Millionen-Angeboten.
Das alles passiert still und leise, ohne regulatorische Warnlampen auszulösen. Die Kontrolle ueber KI-Modelle, Datenpipelines und Infrastruktur liegt schon jetzt bei einer Handvoll Firmen – und die sitzen allesamt in den USA!
Warum jetzt handeln – und wie?
Digitale Souveraenitaet bedeutet vor allem eins: Handeln statt zuschauen. Wir muessen unsere eigenen digitalen Oekosysteme aufbauen – eigene Rechenzentren, eigene Cloud-Loesungen, europaeische KI-Systeme. Das passiert nicht ueber Nacht, klar. Das ist ein langfristiger, harter Weg. Aber einer, den wir unbedingt gehen muessen.

In Schleswig-Holstein zeigt man bereits, wie es gehen koennte: Migration auf Linux und Open Source in den Behoerden – mutig und konsequent. Das geht nicht ohne Schmerzen, keine Frage, aber es ist ein Anfang. Und genau darum geht es: Anfangen, durchhalten, konsequent bleiben.
Mein persoenlicher Selbstversuch
Ich selbst ziehe das gerade durch. Vor einigen Tagen habe ich meine letzte Meta-Plattform, Instagram, dichtgemacht. Facebook und Threads sind bereits Geschichte. Twitter sowieso seit zweieinhalb Jahren. Klar, WhatsApp ist noch da – aber der Schritt ist in Planung. Es ist schwer, alte Netzwerke abzuschalten, Reichweiten und Kontakte aufzugeben, aber Souveraenitaet bedeutet eben auch Mut zur Veraenderung.

Meine Cloud-Dienste, meine Videos, mein Content – all das wandert Schritt fuer Schritt auf offene und europaeische Plattformen. YouTube-Inhalte gehen parallel zu PeerTube ins Fediverse. Ja, WhatsApp, Youtube und LinkedIn sind absolute Endgegner... aber wisst ihr was? Das habe ich vor 3 Jahren auch von Twitter gedacht und mein Leben ging ja dennoch nach dem Exit weiter!
Konsequenz statt Komfortzone
Digitale Souveraenitaet bedeutet, konsequent zu sein. Nicht halbherzig, nicht irgendwann – sondern jetzt. Und ja, es wird unbequem. Netzwerke brechen weg, Kommunikation wird schwieriger. Aber der Preis der Bequemlichkeit ist letztlich zu hoch.

Wir brauchen politische Rueckendeckung, klare Strategien und massive Investitionen in europaeische Loesungen. Wir muessen raus aus der digitalen Abhaengigkeit. Nur so gewinnen wir unsere digitale Freiheit zurueck.
Fazit: Wir haben keine Wahl
Digitale Souveraenitaet ist komplexer als der Ausstieg aus russischem Gas – aber nicht weniger notwendig. Wir muessen nicht nur jetzt anfangen und konsequent alternative Oekosysteme aufbauen
Bleibt kritisch, bleibt souveraen – und vor allem: Handelt jetzt. Nein, ich erwarte von niemanden eine 180 Grad-Wende... aber Schritt fuer Schritt ist dieser Wandel moeglich und genau das wo und wie man diese umsetzt, das werde ich in den kommenden Monaten fuer euch beschreiben!
Ich bin gespannt, wie ihr das seht!
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Bleibt gesund,
Sascha


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